Fallsucht
Jakob Hagedorn, Berliner Hauptkommissar und verhaßter Paradiesvogel im Revier, wird auf einen blutigen Mordfall angesetzt. Jemand hat die Frau eines Physikprofessors erstochen und ihr eine Hand gestohlen. Ihr grausam entstellter Körper wurde jahrelang mißhandelt.
Gemeinsam mit der Privatdetektivin Dao, der kiffenden alten Lehrerin Grete und der zornigen Ärztin Hanna entdeckt Jakob eine Mordserie. Belauert von den Kollegen suchen sie einen Frauenhasser, der etwas vom Schlachten versteht.
Als Penta, geheimnisvolle Bootsrestauratorin mit gewalttätiger Vergangenheit und alte Freundin Hannas, unter Verdacht gerät, stellen sich auch die Freunde gegen Jakob.
Allein mit einem Gehirn auf Abwegen, angetrieben von den Geistern der Opfer, riskiert er alles und stößt auf ein tief vergrabenes Verbrechen und sieben zerstörte Leben.
… und was noch?
Warum Penta zur Gewalt neigt, ein Freiburger Richter den Ratten der Stadt zu seligem Schlaf verhilft, welche Folgen die Opiumsucht eines Rechtsmediziners hat, was der Physikprofessor in Michigan sucht, warum eine Hochschwangere sich mitten auf die Straße stellt, wieso ein Apostel grün nicht mehr von blau unterscheiden kann, ein russisches Handy unter Cannabis schnarcht, wie ein Gottesurteil einen Mann das Leben kostet und trotzdem die Welt wieder gerade rückt, was Hanna und Dao nachts in einem Pflegeheim suchen, mit wem ein schwuler Schlachter Polterabend feiert, was sich in Weddinger Oberschulen auf dem Jungenklo abspielt, wie Jakob mit Schwimmflügeln ins Wasser muß, wie ein bayrischer Vater mit seinem Herrgott um fremde Körperteile verhandelt …
Der andere Berlinkrimi – prall, schräg, abgründig, poetisch.
Leser zur Fallsucht
Schräge Figuren, berlinischer Blick, super.
Flotte und intelligente Unterhaltung, so was gibtʼs?
Der Rechtsmediziner, der kastrierte Lude, die Friseuse mit Mops, Jakob sieht eine Hirschkuh und bekommt Schwimmflügel, ich habe Muskelkater vor Lachen. Wo nehmen Sie so was her?
Superschöne Sprache, ich streiche an, und das bei einem Krimi.